Kristina Timanowskaja


Leichtathletin Kristina Timanowskaja erhebt nach ihrer Flucht schwere Vorwürfe gegen Belarus und sagt: "In mir ist etwas zerbrochen." Das IOC leitet Ermittlungen ein und greift durch: Zwei belarussische Funktionäre werden von den Spielen in Tokio ausgeschlossen.

Das IOC hat nach den schwerwiegenden Vorwürfen der Leichtathletin Kristina Timanowskaja gegen die eigene Teamleitung zwei Funktionäre aus Belarus von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. Juri Moisewitsch und Artur Schumak, die sich vor der Disziplinarkommission zu Timanowskajas Entführungsvorwürfen erklären mussten, verlieren ihre Akkreditierungen und müssen das Olympische Dorf verlassen. Das gab das IOC bekannt.

"Im Interesse des Wohlergehens der Athletinnen und Athleten des belarussischen NOK, die sich noch in Tokio befinden, hat das IOC gestern Abend als vorläufige Maßnahme den beiden Trainern die Akkreditierungen entzogen", teilte das Internationale Olympische Komitee mit. Moisewitsch und Schumak seien aufgefordert worden, das Athletendorf zu verlassen und hätten dies umgehend getan. Sie bekommen weiter die Möglichkeit, angehört zu werden. https://www.n-tv.de/sport/olympia/IOC-schliesst-Belarus-Trainer-von-Olympia-aus-article22726904.html

 Kryszina Sjarhejeuna Zimanouskaja (weißrussisch Крысціна Сяргееўна Ціманоўская, in der deutschsprachigen Presse oft Kristina Timanowskaja; * 19. November 1996 in Klimawitschy) ist eine weißrussische Sprinterin.

Sportliche Laufbahn

Erste internationale Erfahrungen sammelte Zimanouskaja 2015 bei den Junioreneuropameisterschaften in Eskilstuna, bei denen sie in 11,85 Sekunden den sechsten Platz im 100-Meter-Lauf belegte, während sie über 200 Meter mit 24,51 Sekunden im Vorlauf ausschied. Zwei Jahre später erreichte sie bei den Halleneuropameisterschaften in Belgrad das Halbfinale im 60-Meter-Lauf, in dem sie mit 7,39 Sekunden ausschied. Bei den U23-Europameisterschaften in Bydgoszcz gewann sie in 11,54 Sekunden die Silbermedaille hinter der Polin Ewa Swoboda und im 200-Meter-Lauf wurde sie in 23,32 Sekunden Vierte. 2018 nahm sie an den Hallenweltmeisterschaften in Birmingham teil und schied dort mit 7,37 Sekunden im Vorlauf aus. Im August desselben Jahres erreichte sie über 100 und 200 Meter jeweils das Halbfinale bei den Europameisterschaften in Berlin, in dem sie mit 11,34 Sekunden bzw. 23,03 Sekunden ausschied. Im Jahr darauf wurde sie bei den Halleneuropameisterschaften in Glasgow in 7,26 Sekunden Siebte über 60 Meter und im Juli belegte sie bei der Sommer-Universiade in Neapel in 11,44 Sekunden den sechsten Rang. Zwei Tage später siegte sie über 200 Meter in 23,00 Sekunden. Zuvor gewann sie bei den Europaspielen in Minsk in 11,36 Sekunden die Silbermedaille hinter der Slowenin Maja Mihalinec. Über 200 Meter nahm sie Ende September an den Weltmeisterschaften in Doha teil und schied dort mit 23,22 Sekunden in der ersten Runde aus.

2021 wurde Zimanouskaja bei den Halleneuropameisterschaften in Toruń in der ersten Runde wegen des Verlassens der vorgesehenen Bahn disqualifiziert. Sie qualifizierte sich jedoch im 100- und 200-Meter-Lauf für die Olympischen Sommerspiele in Tokio, schied allerdings über 100 Meter mit 11,47 Sekunden im Vorlauf aus. Nach Beginn der Olympischen Sommerspiele verfügten die Funktionäre ihrer Delegation, dass sie auch in der 4 × 400-Meter-Staffel anzutreten habe, da die dafür vorgesehenen Läuferinnen Hanna Michajlawa und Kryszina Muljartschik (sowie die Hochspringerin Maryja Schodsik) aufgrund versäumter Dopingkontrollen nicht für die Spiele zugelassen worden waren.[1][2]

Zwischen 2016 und 2020 wurde Zimanouskaja jedes Jahr weißrussische Meisterin im 100- und 200-Meter-Lauf. Zudem siegte sie von 2017 bis 2021 im 60-Meter-Lauf in der Halle sowie 2017, 2019 und 2020 auch über 200 Meter.

Vorfall bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio

Nachdem Zimanouskaja die kurzfristige Besetzung der 4 × 400-Meter-Staffel öffentlich kritisiert hatte,[3] wurde sie gegen ihren Willen von den Funktionären ihrer Delegation zum Flughafen Haneda gebracht, wo sie ein Flugzeug nach Istanbul zum Weiterflug nach Minsk besteigen sollte. Freiwillige und Beamte der japanischen Polizei verhinderten dies.[4][5]

Laut Zimanouskaja habe ihr Cheftrainer erklärt, es habe einen „Befehl von oben“ gegeben, sie zu „entfernen“. Am Flughafen gab sie bekannt, sie habe Angst nach Weißrussland zu fliegen, und bat das Internationale Olympische Komitee (IOC) um Hilfe.[6] Das Nationale Olympische Komitee der Republik Weißrussland (NOK) gab an, die Athletin sei aufgrund ihrer „emotional-psychischen Verfassung“ ausgeschlossen worden.[7] Zimanouskaja verbrachte die Nacht vom 1. auf den 2. August unter Begleitung von IOC-Mitarbeitern in einem Hotel am Flughafen. Das IOC leitete eine Untersuchung des Falles ein. Athletenvertreter forderten eine sofortige Sperre des weißrussischen NOK.[8]

Am 2. August hat Zimanouskaja in der polnischen Botschaft in Tokio ein humanitäres Visum erhalten; neben Polen hatten ihr auch Tschechien und Slowenien Asyl angeboten.[9] Zunächst sollte sie vom Flughafen Narita einen Direktflug nach Warschau nehmen, stieg aber in letzter Minute in ein Flugzeug nach Wien ein,[10] von wo sie nach Warschau weiterreiste.[11] Der Wechsel des Flugs wurde mit Sicherheitsbedenken begründet. Am 4. August 2021 kam sie in Warschau an.[12] Nach eigenen Aussagen will sie dort mit ihrem Mann im Exil leben und weiter trainieren.[13]

 https://de.wikipedia.org/wiki/Kryszina_Zimanouskaja

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