Gad Lior, israelischer Journalist, im Gespräch über die jüngst von der Hamas ermordete Geisel Hersh Goldberg-Polin
Der israelische Journalist Gad Lior
(»Yediot Achronot«) ist großer Fan des Fußballclubs Hapoel Jerusalem.
Die »Jungle World« sprach mit ihm über die von der Hamas am 7. Oktober
entführte und jüngst ermordete Geisel Hersh Goldberg-Polin, der in der
Fanszene von Hapoel Jerusalem aktiv war und auch Werder Bremen anhing.
Interview
Wie sind Sie zu Hapoel Jerusalem gekommen? Der Verein gehört ja zur Arbeitersportbewegung.
Im
Alter von sechs Jahren bat ich meinen Vater, mich zu einem Fußballspiel
mitzunehmen. Ich hatte von Kindern in meiner Schulklasse gehört, dass
es ein Team gibt, das jeden respektiert – Hapoel Jerusalem – und in dem
sowohl Juden als auch Araber, sowohl Religiöse als auch Säkulare,
spielen. Im Vergleich zum bekannteren und größeren Beitar Jerusalem,
das genau das Gegenteil von Hapoel ist.
»Hersh war ein
glücklicher und gutherziger junger Mann, gerade mal 24 Jahre alt, der
in seinem Leben niemandem Schaden zugefügt hat. Sein Leben endete in
einem Tunnel 20 Meter unterhalb von Gaza.«
Mein Vater
und ich gingen dann also zu einem Spiel von Hapoel, das die Mannschaft
prompt mit 2:0 gegen Maccabi Jaffa verlor. Und als mein Vater mich mit
den Worten tröstete: »Es ist okay, im nächsten Spiel wird die Mannschaft
gewinnen«, antwortete ich ihm: »Jedes Spiel musst du gewinnen.« Mein
Vater zitierte mich damit im Laufe der Jahre viele, viele Male.
..
https://jungle.world/artikel/2024/37/hersh-goldberg-polin-von-der-hamas-ermordete-geisel-hapoel-jerusalem-ist-trauer
Kommentare
Kommentar veröffentlichen